Monte Cassino 1944 | Wie die alte abtei in der schlacht um italien zerstört wurde

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Am 15. Februar 1944 griffen US-amerikanische Flugzeuge die Bergabtei Monte Cassino, die Keimzelle des Benediktinerordens, an und legten sie in Trümmer. Diese Aktion basierte auf Missverständnissen und hatte das Gegenteil des beabsichtigten Ergebnisses zur Folge. Ein “Funkmast” und deutsche Uniformen, die im Innenhof der Abtei auf einer Wäscheleine hingen, spielten eine entscheidende Rolle bei der Entscheidung. Während eines Fluges über dem weltberühmten Kloster in der ersten Februarwoche 1944 waren sich Generalleutnant Ira C. Eaker, der Oberbefehlshaber der alliierten Luftstreitkräfte im Mittelmeerraum, und Generalleutnant Jacob L. Devers, der stellvertretende Oberbefehlshaber aller alliierten Truppen in dieser Region, sicher, diese Indizien erkannt zu haben.

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Sie flogen in einer Höhe von nur 60 bis 80 Metern über dem seit dem Jahr 529 immer wieder erweiterten Bauwerk. Dies war ein riskantes Manöver, da ihre leichte Maschine bereits durch ein Maschinengewehr in dieser Höhe zerstört werden konnte, ganz zu schweigen von einer Zwei-Zentimeter-Schnellfeuerflak – der Standardflugabwehrwaffe der Wehrmacht. Selbst der Geleitschutz aus drei Jagdbombern, die gut 300 Meter über ihrer Maschine kreisten, hätte sie nicht schützen können.

Die vermeintlichen Indizien überzeugten Eaker davon, dass die alten Gemäuer von den Verteidigern der deutschen “Gustav-Linie” bei Monte Cassino in ihre Befestigungen einbezogen worden waren und somit ein legitimes Ziel für einen Bombenangriff darstellten.

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Es störte sie nicht, dass Major General Geoffrey Keyes, der Kommandeur des II. US-Korps zu Füßen des Monte Cassino, widersprach. Er war sogar mehrmals über das Kloster geflogen und war überzeugt, dass es nicht militärisch genutzt wurde.

Am Morgen des 15. Februar 1944 griffen die Alliierten an. Sie hatten 142 schwere Boeing B-17 “Fliegende Festungen”, 47 zweimotorige North American B-25 “Mitchell” und 40 ebenfalls mittelschwere Martin B-26 “Marauder” Bomber zur Verfügung. In mehreren Angriffswellen warfen sie mindestens 450 Tonnen Spreng- und weitere hunderte Tonnen Brandbomben ab.

Es wird berichtet, dass etwa 800 päpstliche Dokumente, zehntausende Autographen und handgeschriebene Bände, mehrere hundert Inkunabeln sowie rund 100.000 seit etwa 1500 gedruckte Bücher, sowie zahlreiche Gemälde italienischer alter Meister gerettet wurden. Die Rettungsaktion begann bereits in den ersten Novembertagen 1943 und umfasste mehr als 100 Lastwagenladungen.

Paradoxerweise unterstützte diese Evakuierung die Ansicht, dass das Kloster militärisch genutzt wurde und daher ein legitimes Ziel sei. So erreichten Becker und Schlegel mindestens teilweise das Gegenteil ihres eigentlichen Ziels. Hermann Göring ließ übrigens auch einige Kunstschätze “abzweigen” – insgesamt 15 Kisten. Becker und Schlegel waren jedoch nicht dafür verantwortlich.

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